Hoffnungen, Illusionen, Prognosen – Thematisierung von Kontingenz in säkularen Utopien
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Die zentrale Herausforderung der aktuellen Religionssoziologie besteht darin, säkulare Weltanschauungen so zu untersuchen, dass man nicht bei residualen oder negativen Bestimmungen stehenbleibt. Dafür bietet es sich an, sich auf die zentrale Funktion der Religion zu konzentrieren und zu studieren, wie – und ob überhaupt – sie auch in säkularen Weltanschauungen erfüllt wird. Im Fokus stehen deshalb säkulare Formen der Thematisierung von Kontingenz. Ein besonders prägnanter Ausdruck solcher Formen sind Utopien, definiert als Hoffnungen auf eine bessere Zukunft, die sich wesentlich unterscheidet von der Gegenwart, die als mangelhaft wahrgenommen wird. Sie beruhen auf der Kontrastierung zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit und behandeln künftige Zustände, die weder als unmöglich noch als notwendig, d.h. als kontingent angesehen werden. Die vorliegende empirische Interviewstudie identifiziert drei verschiedene Formen der utopischen Thematisierung von Kontingenz: Eliminieren, Reflektieren und Ignorieren.Schlüsselwörter: Säkulare Weltanschauungen, Utopie, Kontingenz.