Normierung der Kurzversion des OPD-Konfliktfragebogens (OPD-KF36) anhand einer klinischen und repräsentativen Stichprobe

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Abstract

Hintergrund: Die Kurzform des OPD-Konfliktfragebogens (OPD-KF36) ermöglicht die Erfassung unbewusster Konfliktthemen und stellt ein wichtiges Instrument für die psychodynamische Indikationsstellung und Therapieplanung dar. Bislang fehlen jedoch repräsentative Normwerte sowie klinisch relevante Cut-Offs, die für eine umfassendere klinische Verwendung nötig wären. Die vorliegende Arbeit möchte diesen Limitation Rechnung tragen.Methode: Anhand einer bevölkerungsrepräsentativen (N = 2189) und klinischen (N = 4767) Stichprobe wurden 1) Unterschiede in Konfliktausprägungen und deren Zusammenhänge mit verschiedenen Symptomausprägungen untersucht, 2) alters- und geschlechtsspezifische Normen erarbeitet sowie 3) für die Einzelfalldiagnostik und individuelle Therapieplanung verwendbare Cut-Offs bestimmt, bei deren über- bzw. unterschreiten das Risiko einer klinisch relevanten Symptomausprägung deutlich erhöht ist. Ergebnisse: Es zeigten sich robuste Unterschiede in allen Konfliktausprägungen zwischen der bevölkerungsrepräsentativen- und klinischen Stichprobe. Theoriekonform waren von der Norm abweichende Konfliktausprägungen mit dem Auftreten verschiedener Symptomen assoziiert. Mithilfe nonparametrischer kontinuierlicher Normierung konnten für alle Konflikte alters- und geschlechtsspezifische Normen erstellt werden. Mit Einschränkung für den K3p konnten für alle Konfliktskalen Cut-Offs berechnet werden, die mit einer deutlichen Erhöhung (25% bzw. 50%) des Risikos für das Auftreten von Symptomen einhergingen. Schlussfolgerung: Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals Unterschiede in den Konfliktausprägungen zwischen einer bevölkerungsrepräsentativen und klinischen Stichprobe. Die erarbeiteten Normwerte und klinischen Cut-Offs erlauben eine umfassendere klinische Einbeziehung der Konfliktdiagnostik in Forschung und Praxis.

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